2023 wurden die Verträge für 15 neue Busse mit MAN unterzeichnet. Teil der Bestellung sind neben zehn Gelenk- und drei E-Gelenkbussen noch zwei Solobusse. Im Zuge der Neuanschaffung werden bis 2026 zwölf alte Busse abgelöst. Sie haben dann eine Laufleistung zwischen 800.000 und 1.000.000 Kilometern erreicht und werden verkauft. Mit der Neuanschaffung wächst unsere Linienbusflotte bis 2026 auf 74 Fahrzeuge. Aktuell umfasst der Fuhrpark 71 Fahrzeuge. Insgesamt werden 7,1 Mio. Euro investiert. Die ersten Dieselfahrzeuge wurden bereits in den Dienst gestellt.
Neu für uns: Die Ausschreibung von E-Bussen. Bis Mitte 2025 wollen wir die ersten drei Elektrobusse in Betrieb nehmen. Dafür war im Dezember 2024 ein batteriebetriebener Volllader-Gelenkbus testweise im Linienbetrieb unterwegs. So konnten wir ein baugleiches Modell unter realen Bedingungen auf Leistungsfähigkeit im Fahrbetrieb testen. Der E-Bus wurde zusätzlich zum regulären Linienverkehr eingesetzt. Die Testfahrten lieferten so praxisnahe Erkenntnisse zur Reichweite des Busses, zum Stromverbrauch bei variierenden Wetter- und Verkehrssituationen sowie zu den die Fahreigenschaften des emissionsfreien Omnibusses.
So werden die neuen Busse aussehen, natürlich dann in den bekannten EVAG-Farben rot und weiß:
Grundlage zur Beschaffung der ersten E-Gelenkbusse war eine Machbarkeitsstudie, die wir zusammen mit dem TÜV Rheinland durchführten. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass sich für den Anfang die Anschaffung sogenannter Volllader-Busse empfiehlt. Das sind E-Busse, die mit einer Ladung den gesamten Tag als Linienbus verkehren können und erst über Nacht wieder an die Steckdose müssen. Der Ausbau der benötigten Infrastruktur erfolgt in den nächsten Jahren. „In einem ersten Schritt werden wir an unserem Standort am Urbicher Kreuz drei neue Elektroladestationen für Busse errichten. Dort werden unsere E-Busse dann über Nacht geladen“, erklärt Myriam Berg.SWE-Chef Peter Zaiß freut sich, dass die Elektrifizierung der Busflotte Fahrt aufnimmt: „Die EVAG als Tochter der Stadtwerke ist in der Landeshauptstadt Erfurt ein zentraler Treiber der Verkehrswende. Unsere Bahnen sind bereits zu 100 Prozent mit Ökostrom unterwegs. Dass bald auch die ersten Busse elektrisch unterwegs sind, ist der nächste wichtige Schritt.“ Die Elektrobusse haben im Linieneinsatz eine Reichweite von rund 190 Kilometern. Sie sollen zuerst im innerstädtischen Verkehr eingesetzt werden.
Bevor die ersten E-Busse durch Erfurt rollen, werden 2023 und 2024 insgesamt zehn Diesel-Hybrid-Gelenkbusse unseren Fuhrpark erweitern. Die Busse haben sich bewährt, schon 2020 wurden acht Gelenkbusse der gleichen Marke beschafft. Mit 18 Metern verfügen sie über drei große Flügeltüren, die ein fließendes Ein- und Aussteigen gewährleisten. Im Innenraum stehen zwei große Multifunktionsflächen zur Verfügung, die viel Platz für Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder größeren Gepäckstücken bieten. Zusammen mit der integrierten Absenkautomatik für mobil eingeschränkte Personen entsprechen alle Busse den aktuellen Anforderungen der Barrierefreiheit in Erfurt.„Die Busse sind mit einem EfficientHybrid-Antriebssystem ausgestattet. Sie fahren mit Diesel, können aber die Bremsenergie elektrisch speichern. Das ist ideal für Stadtbusse, die täglich auf Linien mit vielen Haltestellen und Ampeln sowie Steigungen und Gefällen fahren. Hier kann die gespeicherte Bremsenergie sofort wieder eingesetzt werden“, erklärt Uwe Schmid, Key Account Management von MAN Truck & Bus Deutschland GmbH. Zur Energierückgewinnung haben die Busse ein sogenanntes Ultra-Cap-Speichermodul auf dem Dach. Sowohl die Energie für die Anfahrhilfe als auch für die neue Start-Stopp-Automatik kommt aus dem Dachspeicher. Uwe Schmid: „Die neue Technik führt zu Kraftstoffeinsparungen und Verringerungen des Schadstoffausstoßes um bis zu 16 Prozent.“